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Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung
vom 09.09.2000
Flucht vor Ausweisung endet tödlich

BERLIN (dpa). Ein Mongole ist auf der Flucht vor seiner drohenden Abschiebung in Berlin ums Leben gekommen. Der Mann sei aus einem Fenster eines Krankenhauses gestürzt, sagte ein Sprecher der Berliner Innenverwaltung. Er bestätigte damit gleich lautende Angaben der Antirassistischen Initiative Berlin. Wie die Initiative mitteilte, war der 28 Jahre alte Mongole aus dem Abschiebegewahrsam Köpenick in das Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes im selben Bezirk gebracht worden. In der Nacht zum 30. August habe er versucht, sich mit zusammengeknoteten Bettlaken aus einem Fenster im sechsten Stock abzuseilen. Dabei sei er abgestürzt und tödlich verletzt worden.

Bündnis 90/Grüne im Berliner Abgeordnetenhaus kritisierten die Abschiebehaft als eine Form des staatlich betriebenen Rassismus. "Haft darf nur in Fällen wiederholten Untertauchens beantragt werden und nur, wenn eine Abschiebung unmittelbar bevorsteht'', forderte der migrationspolitische Sprecher Hartwig Berger. Der Mongole sei aus Belgien nach Deutschland geflohen, um seiner angedrohten Abschiebung zu entgehen. Er verbrachte demnach vier Wochen in der Abschiebegewahrsam Köpenick.

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