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Flüchtlinge wehren sich:
 
BERLINER  BÜNDNIS
gegen das Asylbewerberleistungsgesetz

c/o Antirassistische Initiative - Yorckstraße 59 - 10965 - Fon 785 72 81- Fax 786 99 84

Seit 30. September 150 Flüchtlinge im Hungerstreik! 

Protest gegen die Fremdverpflegung im 
DRK-Flüchtlingsheim Buchholzer Straße 34

Seit Juni 99 protestieren Flüchtlinge aus vier Berliner Flüchtlingsheimen gegen ihre unmenschliche Behandlung, gegen die Verweigerung ihrer Selbstverpflegung und jeglichen Bargeldes. Selbst das Taschengeld von 80 DM im Monat wird vielfach gestrichen. Gesetzliche Grundlage dieser Praxis ist das Asylbewerberleistungsgesetz, das in Berlin besonders brutal umgesetzt wird. Die BewohnerInnen der drei DRK-Heime protestierten bisher mit einer Straßenblockade, Essensverweigerung und einem Besuch in der DRK-Zentrale. Mit Kundgebungen vor dem Sitz der Sozialsenatorin Hübner und dem Sozialamt Spandau suchten die Flüchtlinge immer wieder Gespräche mit den Verantwortlichen, um ihre Situation zu verändern. Die Gespräche blieben bislang ohne konkretes Ergebnis. 
An den Lebensbedingungen der Flüchtlinge in den Heimen änderte sich nichts. Die Demütigung und Entmündigung, in einem so reichen Land wie der BRD ohne einen Pfennig Bargeld existieren zu müssen, wie auch die unzureichende Ernährung machen die Menschen seelisch und körperlich krank. Selbst schwerkranke Menschen erhalten trotz ärztlicher Atteste weder die krankheitsbedingt erforderliche Diät noch eine andere Unterkunft mit der Möglichkeit der Selbstversorgung, zum Teil erhalten sie von den Sozialämtern nicht einmal Krankenscheine. Viele erleben die Heimsituation und die drohende Obdachlosigkeit nach Flucht und Vertreibung als weiteres Trauma. 
Nachdem auf einer Vollversammlung am 29.9.99 in der Buchholzer Straße die zuständigen DRK-Vertreter jegliche Verantwortung für die menschenunwürdige Behandlung von sich wiesen, brachen die Flüchtlinge nach zwei Stunden das Gespräch ab und begannen am 30.9.99 den Hungerstreik. 

Die Flüchtlinge fordern:
- Abschaffung der Fremdverpflegung ! 
- Sofortige Auszahlung der Sozialhilfe in bar ! 
- Uneingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung ! 
- Freie Wahl der Unterkunft ! 
- Kein Aushungern und kein Entzug der Unterkunft von 
  Flüchtlingen, um die Rückkehr zu erzwingen ! 
- Abschaffung des Arbeitsverbotes ! 
- Weg mit dem Asylbewerberleistungsgesetz !

Wir sind Menschen 
und wir wollen wie Menschen behandelt werden !
Wir sind nicht freiwillig hier, sondern zur Flucht gezwungen !

Die hungerstreikenden Flüchtlinge laden alle Menschen ein, sich selbst ein Bild von den Lebensbedingungen in den Heimen zu machen. Besuchen Sie die Heime des Berliner Roten Kreuzes in der Buchholzer Str. 34-35 (Pankow), der Blankenburger Str. 141 (Pankow) und der Streitstr. 5 (Spandau).

Beteiligen Sie sich an den Protesten der geflüchteten Menschen und spenden Sie für ihre Unterstützung auf folgendes Konto: 
Flüchtlingsrat Berlin - Nothilfe für Flüchtlinge, 
Bank für Sozialwirtschaft, 
BLZ 100 205 00, Konto-Nr. 311 68 03, Stichwort "Hungerstreik"

Für Rückfragen und Hintergrund-Informationen: Bündnis gegen das AsylbLG 
c/o Antirassistische Initiative Berlin
Telefon 785 72 81 - Fax 786 99 84

Die Forderungen der Hungerstreikenden werden unterstützt von Flüchtlingen aus den DRK-Wohnheimen Streitstraße 5; Blankenburger Straße 141 und anderen Menschen, die unter die Aushunger- und Vertreibungsgesetze fallen.
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin, Antirassistische Initiative Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungs-gesetz, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Romani Union Berlin/Brandenburg, Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeninitiativen - BAG-SHI, Asyl in der Kirche e.V., Bündnis 90 / Die Grünen-Landvorstand Berlin, PDS, Malerladen GmbH, Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg - AgiP, Polnischer Sozialrat e.V. - ZAPO, Internationale LIGA für Menschenrechte, AG Pankower Mädchen- und Frauenprojekte, Flüchtlingsberatung Oase Pankow e.V., Kontakt- und Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge e.V. - KuB, ........................