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Januar 2000

"Jedes Herz ist eine revolutionäre Zelle"

Solidaritätserklärung

Unser Freund Harald G., Mitarbeiter der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration (FFM) wurde am 19. Dezember 99 verhaftet und sitzt seither in der JVA Düsseldorf in Einzelhaft. Zeitgleich wurden Axel H. in Berlin und Sabine E. in Frankfurt festgenommen. Die staatsanwaltlichen Vorwürfe beziehen sich auf Anschläge gegen den damaligen Leiter der Berliner Ausländerbehörde, gegen den Vorsitzenden Richter des Bundesverwaltungsgericht und gegen die Zentrale Sozialhilfestelle für Asylbewerber in Berlin in den Jahren 1986 - 1987 und auf die Mitgliedschaft in den Revolutionären Zellen, bzw. der Roten Zora.

Harald ist Mitinitiator der 1995 gegründeten Dokumentationsstelle "Menschenrechtsverletzungen an der Grenze" - einem Gemeinschaftsprojekt von FFM und ARI - und der Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen". Diese Dokumentation belegt u.a., daß vor allem die abgeschotteten Ostgrenzen der BRD für Flüchtlinge hochgefährlich sind und daß der Versuch, sie zu überwinden, für viele tödlich endet. Die Menschen ertrinken in den Grenzflüssen oder erfrieren. Sie werden von den Polizei- und Zollhunden gehetzt und gebissen oder verunglücken bei der Verfolgung durch den Bundesgrenzschutz Von 1993 bis 1999 starben mindestens 113 Flüchtlinge starben auf dem Wege in die Bundesrepublik oder an den Grenzen. 

Die tödlichen Folgen bundesdeutscher Abschottungspolitik !

Einer von Haralds Arbeitsschwerpunkten ist die Situation für Flüchtlinge an den deutschen Ostgrenzen. Gemeinsam mit ihm haben wir eine Veranstaltung zur beispiellosen Kriminalisierung von TaxifahrerInnen in den Grenzregionen zu Polen und Tschechien organisiert. Einige dieser Taxifahrer wurden zu langen Haftstrafen verurteilt, weil sie Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere befördert haben. Daß deren Situation und das menschenverachtende Vorgehen des BGS international bekannt wurden, ist vor allem Haralds Arbeit zu verdanken. Bis zu seiner Festnahme beobachtete er den Verlauf des Prozesses gegen die Täter, die im Februar in Guben den algerischen Flüchtling Farid Gouendoul in den Tod hetzten.

Harald, Du fehlst uns !

Wir, alle MitarbeiterInnen der Antirassistischen Initiative Berlin, 
solidarisieren uns mit Harald und den anderen Gefangenen und fordern ihre sofortige Freilassung. 

Wir wehren uns gegen die Kriminalisierung und Diffamierung von Menschen, die Widerstand gegen den rassisistischen Alltag leisten und die Abschottungspolitik der BRD anprangern und bekämpfen. 

Wir lassen uns nicht spalten!
 

Sofortige Freilassung von Harald, Axel und Sabine !

Spendet !

Für die Prozeß- und Reisekosten wird dringend und wahrscheinlich mindestens ein Jahr lang viel Geld benötigt (ca. 120000,-DM).

Hilfreich wären regelmäßige Überweisungen, damit wir unsere Kräfte sinnvoller als für die ständige Geldbeschaffung einsetzen können.

Spendenkonto:
Martin Poell, Postbank Berlin, 
BLZ 10010010, Konto-Nr.: 2705-104, Stichwort: Freilassung
Die eingehenden Gelder werden auf alle drei Gefangenen gleichermaßen verteilt.
Weitere Informationen über www.freilassung.de
und die FFM Fon 030 - 693 83 18 
Briefe an die Gefangenen bitte über FFM, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin oder über die ARI