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Flüchtlinge

Deutsche Asylpolitik fordert laut Verein 239 Todesopfer

BERLIN, 23. Januar (epd). 239 Flüchtlinge sind nach einer Statistik der Berliner Antirassistischen Initiative in den vergangenen acht Jahren durch staatliche Maßnahmen in Deutschland ums Leben gekommen. Im gleichen Zeitraum seien 64 Flüchtlinge durch rassistische Übergriffe getötet worden, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Dokumentation über "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen".

Danach sind seit 1993 insgesamt 119 Menschen bei dem Versuch gestorben, illegal nach Deutschland zu gelangen, allein 89 an den deutschen Ostgrenzen. Fast ebenso hoch sei mit 92 Opfern die Zahl derer, die sich angesichts drohender Abschiebung oder aus Protest dagegen getötet haben, hieß es weiter. Hinzu kämen zehn Flüchtlinge, die durch Polizeigewalt gestorben seien, sowie 13, die nach der Abschiebung im Herkunftsland ums Leben kamen. Ferner seien fünf Flüchtlinge während ihrer Abschiebung gestorben, so die Autoren der 176-seitigen Dokumentation.

In der Erhebung sind den Angaben zufolge insgesamt 2300 Einzelfälle aufgelistet. Dabei handelt es sich unter anderem um 283 Ausländer, die beim illegalen Grenzübertritt verletzt wurden, sowie um 310 Flüchtlinge, die sich aus Angst vor Abschiebung selbst verletzten oder einen Selbstmordversuch unternahmen.

 

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Copyright © Frankfurter Rundschau 2001
Dokument erstellt am 23.01.2001 um 21:28:23 Uhr
Erscheinungsdatum 24.01.2001

 

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